Tag der Einsetzung des Heiligen Abendmahls

Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis.

1.Korintherbrief 11,24

Die ersten Christen hatten noch keine Kirchen. Sie haben sich in den Häusern der Gemeindemitglieder getroffen und dort mit einander gebetet und das Brot gebrochen. Sie erinnerten sich an alles, was Jesus gesagt und getan hatte. Besonders wichtig war dabei die Erinnerung an das Letzte Abendmahl. So wollen auch wir heute zuhause alleine, oder in der Familie uns an die ersten Christen und an ihre Abendmahlfeiern erinnern und Jesus Christus unseren Herrnin unserer Mitte wissen.

Vorspruch

Im Namen Gottes + des Vaters, der uns seine Liebe schenkt,
im Namen Jesus Christus, der uns durch sein Leben erfüllt
und im Namen des Heiligen Geistes der uns mit seiner Kraft
stärkt feiern wir diese Andacht am Gründonnerstag.

Lied EG 198.1-2
Herr, dein Wort die edle Gabe …

Psalm 111
Halleluja! Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen
im Rate der Frommen und in der Gemeinde.

Groß sind die Werke des Herrn;
wer sie erforscht, der hat Freude daran.

Was er tut, das ist herrlich und prächtig,
und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,
der gnädige und barmherzige Herr.
Er gibt Speise denen, die ihn fürchten;
er gedenkt auf ewig an seinen Bund.

Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk,
dass er ihnen gebe das Erbe der Völker.

Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht;
alle seine Ordnungen sind beständig.

Sie stehen fest für immer und ewig;
sie sind geschaffen wahrhaftig und recht.

Er sandte Erlösung seinem Volk / und gebot, dass sein Bund ewig bleiben soll.
Heilig und hehr ist sein Name.

Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. /
Wahrhaft klug sind alle, die danach tun.
Sein Lob bleibet ewiglich.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist

Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen

Gebet

Gott, himmlischer Vater;
wie ein Hirte sorgst du für uns,
nicht nur, wenn es uns gut geht.
Du bist auch dann da,
wenn es gefährlich wird,
wenn wir Angst haben,
wenn wir Streit gehabt und selber Unrecht getan haben.
Du bist da, wenn wir sterben müssen.
Du bist da und schenkst uns Brot und Wein.
Du schenkst dich selber, deinen Sohn Jesus Christus.
Öffne uns das Herz, damit wir daraus Kraft schöpfen
und uns darauf verlassen können.
Das bitte (n) ich/ wir durch Jesus Christus, Deinen Sohn,
unseren Herrn und Gott, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Gott stiftet ein Gedächtnis seiner Wunder.
Gott schreibt es uns ins Herz:
Brot des Lebens – für dich.
Kelch des Heils – für dich.
Geheimnis des Glaubens.
Wir erinnern uns:
An die letzte Nacht Jesu.
An seine überströmende Liebe.
Für uns.
Das feiern wir.

Lesung aus dem 1. Brief des Apostel Pauls an die Gemeinde in Korinth im 11. Kapitel:

Schwestern und Brüder! Ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach‘s und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut;
das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

Tageslied EG 223.1-4
Das Wort geht von dem Vater aus …

Evangelium bei Johannes im 13. Kapitel
Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater.
Wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende. Und nach dem Abendessen – als schon der Teufel dem Judas, dem Sohn des Simon Iskariot,
ins Herz gegeben hatte, dass er ihn verriete; Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging – da stand er vom Mahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und zu trocknen mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war. Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, du wäschst mir die Füße?
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.
Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche,
so hast du kein Teil an mir. Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!
Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; er ist vielmehr ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. Denn er wusste, wer ihn verraten würde; darum sprach er:
Ihr seid nicht alle rein. Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe?
Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin’s auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen.
Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

Meditation von Reinhard Röhrner

Keine große Worte,
einfach und klare Zeichen
unmissverständlich
im Handeln.

So macht Jesus deutlich,
wie er seine Botschaft
Von Gottes liebender Sorge
den Menschen nahe bringen will.

Er geht auf die Knie,
übernimmt den Dienst,
der wenig geachtet ist,
weil er sich nicht groß machen muss.

Und sie müssen es nicht
sofort verstehen und begreifen,
was da mit ihnen
geschieht.

Seine Liebe bleibt
in Brot und Wein
und in seinem Tun
an ihnen und allen,
die ihm folgen.

Stille

Fürbittengebet
Jesus Christus, unser Brot –
Es gibt genügend Felder, um alle zu ernähren.
Es gibt genügend Körner, um alle zu sättigen.
Es gibt genügend Hände, um alle zu versorgen,
doch der Hunger ist groß.
Jesus Christus, du Brot des Lebens –
Erbarme dich der hungernden Armen.
Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison

Jesus Christus, unsere Versöhnung–
Täglich verletzen wir einander.
Täglich geraten wir in Schuld.
Täglich führen Menschen Krieg gegeneinander,
doch die Sehnsucht nach Erlösung hört nicht auf.
Jesus Christus, du Vergebung der Sünden –
Erbarme dich der friedlosen Menschheit.
Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison

Jesus Christus, unsere Hoffnung –
Kranke schreien vor Schmerzen.
Verzweifelte klagen über nicht endendes Elend.
Trauernde weinen aus Kummer,
und Erde, Luft und Meer sind uns Menschen wehrlos
ausgeliefert.
Jesus Christus, du Hoffnung der Schöpfung.
Erbarme dich der leidenden Kreatur.
Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison

Jesus Christus, Kelch des Heils –
Überall vertrauen dir Menschen.
Überall versammeln sich deine Gläubigen.
Überall verkündigen deine Gemeinden dein Wort.
Überall dient deine Kirche dir in dem Nächsten,
doch sie ist nicht eins.
Jesus Christus, in dem wir Gemeinschaft haben –
Erbarme dich deiner getrennten Christenheit.
Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison

Jesus Christus, dir vertrauen wir uns an.
Gib uns teil an deinem Leib und an deinem Blut,
an deinem Tod und deinem Leben
und vereine uns in dir.
Amen.

Stille für das persönliche Gebetsanliegen

Vater unser
Wir heißen Gottes Kinder;
wir sind Gottes Kinder;
in diesem Vertrauen beten wir:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

EG 228.1-3
Er ist das Brot, er ist der Wein, steht auf und eßt …

Segensgebet

Allmächtiger, ewiger Gott, von dir erhalten alle Geschöpfe Kraft, Sein und Leben.
Durch die Erfahrung der Corona-Krise die uns herausfordert und ängstigt, erfahren wir mehr denn je die Zerbrechlichkeit unserer menschlichen Existenz. Dir vertrauen wir uns an und bitten dich: Segne und hilf allen Gliedern der Gesellschaft,
Verantwortung zu übernehmen und untereinander solidarisch zu sein.
Segne und stärke alle, die im Dienst an den Kranken bis an ihre Grenzen gehen.
Segne und befreie uns von der Krankheit, die unser Leben so stark beeinträchtigt und bedroht.
Segne uns und unsere Familie, Freunde und Nachbarn; beschütze uns und alle, die uns anvertraut sind vor allem Unheil.
Im Namen + des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes
Amen.

Quellen: velkd.de, evangelische-liturgie.de, reformiert-info.de – Gebete,
Gebete für Gottesdienste – Evangelisch-reformierte Kirche, evangelisch.de
Evangelisches Tagzeitenbuch
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