Die Ehrengäste bei der Ausstellungseröffnung: Dr. Martin Zeh – Organist, Hillamaria Kriener -Querflöte, Vizebürgermeister von Mitterbach Kommerzialrat Gerhard Span,Mariazeller Bürgermeister Walter Schweighofer, Hausherrin Pfarrerin Dr. Birgit Lusche,Militärsuperintendent Dozent DDr. Karl-Reinhard Trauner, Altbürgmeisterin von Annaberg Petra Zeh sowie die beiden Initiatoren Martin Weber und Hubert Spielbichler von Mitterbach und (nicht am Foto) die Bürgermeisterin von Annaberg Mag. Claudia Kubelka

Eröffnung der Sonderausstellung „Reformation und Europa“
im Alten Evangelischen Schulhaus Mitterbach

In einem kleinen Kreis von etwa 30 Besuchern erfolgte am 6. Oktober in der evang. Kirche Mitterbach die Eröffnung einer besonderen Ausstellung.

Die Wanderausstellung „Luther und Europa“ mit dem Untertitel „Wege der Reformation“ des Hessischen Landesarchivs Marburg an der Lahn wurde zum Reformationsjubiläum 2017 mit Begleitbuch, Arbeitsblättern und Prospekten erstellt und ist für Schüler, sowie Studenten aber auch für ein breiter interessiertes Publikum gedacht. Nach einer mehrjährigen Odyssee wird sie nun in der Alten Evangelischen Schule in drei neuen Ausstellungsräumen zusätzlich zur Ausstellung „Glaubens:Reich“ gezeigt.

Die musikalische Gestaltung lag in den Händen von Hillamaria Kriener mit der Querflöte und Dr.Martin Zeh an der Orgel mit Werken aus dem Spätmittelalter und der Renaissance. Natürlich durfte auch das Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ nicht fehlen.

Nach der Begrüßung der Gäste durch Pfarrerin Dr. Birgit Lusche folgte der Festvortrag in drei Teilen durch Militärsuperintendenten Dozent DDr. Karl-Reinhart Trauner. Seine Themen des ersten Teiles beinhalteten die Zeitenwende zwischen Spätmittelalter und Neuzeit mit den Erfindungen,Entdeckungen, geistigen Strömungen, frühen Reformationsbestrebungen, den bestehenden geistlichen und weltlichen Instanzen und dazu den unnachgiebigen, noch ganz im Mittelalter verhafteten „Sturschädel“ Martin Luther: „Hier stehe ich …“

Im zweiten Teil beschrieb er Luther als Übersetzer und Wortschöpfer, die rasante Verbreitung von Luthers Schriften, seine Vernetzung mit Gelehrten, Reformatoren, Adeligen, radikale Strömungen und unüberwindliche Glaubensanschauungen wie mit den Schweizer Reformatoren, über die ersten Märtyrer und folgende Bauernaufstände und Glaubenskriege, mit ihren Folgen: „Der Fürst dieser Welt, ein Wort kann ihn fällen!“

Der dritte Teil beinhaltete die konfessionelle Landkarte Europas, die Auswirkungen der Gegenreformation, besonders Ausweisung, Restitution und Rekatholisierung im Habsburgerreich, Verfolgung der Hugenotten in Frankreich, bis zu den heutigen Staatskirchen in Skandinavien oder England. „Heute wissen die wenigsten, dass zu der Zeit die Mehrheit der Bevölkerung und des Adels in Österreich evangelisch war.“

Im Anschluss an diese spannenden Referate erklärte Presbyter Martin Weber die Art der Ausstellung und lud zur Besichtigung ein. Nach der Bedankung an die Mitwirkenden und Mitarbeiter folgte ein gemütliches Beisammensein im Gemeindesaal mit Brötchen und Getränken und vor allem mit langen, guten und interessanten Gesprächen. Die Ausstellung „Reformation und Europa“ war an den Wochenenden im Oktober wie die Ausstellung „Glaubens:Reich“ frei zugänglich und wird zukünftig auch zwischen allfälligen Sonderausstellungen und der alljährlichen Krippenausstellung im Advent zu besichtigen sein. Anfragen an das Evangelische Pfarramt Mitterbach, Tel. 03882 2275
Presbyter Martin Weber

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